Salzburg ist aufregend, alt und modern zugleich. So, wie das Boutique-Hotel Blaue Gans selbst. Mitten in der Stadt, ein Muss zum Verweilen. In einem Haus aus dem 14. Jahrhundert, das für kreative wie kulinarische Erlebnisse steht, sich stets neu erfindet und mit zeitgenössischer Kunst und besonderem Design verführt.
Arthotel Blaue Gans, Salzburg | Österreich
Fesch and fresh in Salzburg – eine Liebeserklärung an die Blaue Gans
Salzburg schmeckt nach mehr als süßen Klischees und Mozartkugeln. Das Museum der Moderne setzt vom Mönchsberg aus einen krassen Kontrast zum historischen Stadtkern – nicht nur durch seine Architektur. Wechselnde Ausstellungen regen zum Dialog an. Die Blaue Gans führt diesen inmitten der Altstadt fort. Das Boutique-, Design- und Arthotel lockt mit der „Kunst des guten Geschmacks“ und hält in allen Belangen, was es verspricht.
Salzburg ist an Wahrzeichen nicht arm. Als Geburtsstadt Mozarts zieht es Touristen aus aller Welt an. Ein bunter Strom von Menschen fließt wetterunabhängig und zu nahezu jeder Jahreszeit durch die Gassen der Altstadt, die seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Denn lückenlos reiht sich historisches Haus an Haus, eine kostbare Kette aus mittelalterlichen und barocken Bauten. Auf einem der umgebenden Stadtberge thront die Festung Hohensalzburg, als Zeuge einer ehemals feudalen Herrschaft.
Dem roten Teppich ganz nah
Heute geht es zwar nicht mehr ganz so feudal in Salzburg zu. Dennoch ist es die Stadt am Fuße der Ostalpen seit jeher gewohnt, sich entsprechend herauszuputzen. Ganz besonders im Juli und August zu ihren berühmten Festspielen, die sich weltweit einen Ruf als bedeutendes Festival klassischer Musik und darstellender Kunst erarbeitet haben. Ein oder mehrere hervorragende Blicke auf das mondäne Spektakel bietet sich den Gästen des gegenüberliegenden Vier-Sterne-Boutique-Hotels Blaue Gans. Hier sitzt jeder Gast des ursprünglich mittelalterlichen Hauses aus dem Jahr 1350 quasi auf einem Logenplatz, und ist live dabei, wenn zahlreiche Limousinen von Königen & Co. zum roten Teppich der Festspiele vorfahren.
Vom Schimpfnamen zur Marke
In ihren Anfängen hieß die Blaue Gans allerdings noch „Der Fasanenwirt“. „Damals war es en vogue seine Unternehmung nach einem Tier zu benennen. Deshalb heißen unsere Nachbarn auch beispielsweise „Goldener Hirsch“ oder „Hotel Elefant“, erklärt Iris Niederreiter vom Hotel Blaue Gans. „Der damalige Hausherr hat einen Schmied beauftragt, ein Metallschild für den Fasanenwirt anzufertigen. Der Fasan ist allerdings kein einheimisches Tier. Deshalb hatte kaum jemand eine rechte Vorstellung davon. So auch der Handwerker, der noch nie selbst einen Fasan gesehen hatte. Er hat ihn eher rundlich und wenig elegant gestaltet. Die Salzburger haben sich über das etwas plumpe Tier auf dem Schild lustig gemacht. Sie fragten sich, was das für eines sein solle. „Blaue Gans“ wurde der Schimpfname und im Laufe der Zeit der tatsächliche.“
Kunst im Vorbeigehen
Die Blaue Gans trägt ihn heute mit einem verschmitzten Lächeln und großer Geste, die jedoch eher leise daherkommt. Zurecht. Sie ist eine weltgewandte Gans, vielseitig interessiert und Expertin auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst. Beherbergt sie schließlich eine ganze Sammlung. Diese umfasst rund 120 Kunstwerke an Wänden, in Regalen, auf Truhen und präsentiert sich quasi im Vorbeigehen oder auch in den 35 Zimmern und drei Suiten des Hotels.
Hausherr Andreas Gfrerer sammelt seit rund 25 Jahren Kunst. An seiner Leidenschaft lässt er die Gäste teilhaben und machte die Blaue Gans zum Kunstgasthaus. Eine App verrät dem Gast mehr über die Originale und ihre Künstler, die inspirieren oder irritieren, immer jedoch zum Dialog anregen: Timm Ulrichs, EVA & ADELE, Jonathan Meese, Gilbert & George, Rosemarie Trockel, David Moses oder auch Benjamin Heisenberg, um nur einige von ihnen zu nennen.
Fels, Beton und Glas mit Blick auf Salzburg
Die Blaue Gans macht Appetit auf mehr Kunst. Dieser kann mit einer hauseigenen Eintrittskarte zum kostenlosen Besuch des Museums der Moderne gestillt werden, nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt. Das Museum wartet mit einem fulminanten Willkommen auf: Sein Eingang ist in massiven rohen Fels gehauen. Im Inneren des sogenannten Mönchsbergs beginnt das Abenteuer. Ein Lift bringt den Besucher rasant nach oben. Bergmannfeeling. Nachdem sich die Türen öffnen, ein Szenenwechsel mit krassem Kontrast: Beton und Glas. Ein riesiges Panoramafenster lässt den Besucher in das Grün des Hanges eintauchen. Dazu wechselnde Ausstellungen internationaler und österreichischer Gegenwartskunst. Den Blick und die Gedanken schweifen lassen, können die Besucher im Anschluss auf der großen Terrasse mit Blick über Dächer, Plätze, Gärten und die schlangenförmige Linie der Salzach.
Vergangenheit und Gegenwart in einem Haus
Eigentlich will man hier nicht mehr weg. Außer vielleicht, um wieder zurück in die Blaue Gans zu gehen, wo das hauseigene Kulturmagazin „Gänsehaut“ auf einen wartet. Neben sich eine Tasse Tee aus dem Samowar. Die benachbarte Lesestube lädt zur Muße ein. Die Blaue Gans gleicht einem Fuchsbau, der durch unterschiedliche Baustile und Handwerk geprägt ist. Jahrhunderte altes Gemäuer, Bögen, Balken, Türen, Fenster. Aus- und Einblicke in ein früheres Leben. Schief, krumm und lebendig. Alles nur nicht verstaubt. Das hier ist kein Museum. Vergangenes und Gegenwärtiges gehen Hand in Hand. Geben dem jeweils anderen Raum. Mit viel Respekt voreinander.
Neues erschaffen, ohne Altes zu verdrängen
Renovierung ist ein großes Thema in der Blauen Gans. „Das ist unserm Chef sehr wichtig. Das Haus trägt die volle Handschrift des Wiener Architekten Christian Prasser. Er ist eigentlich Salzburger, der Chef kennt ihn schon lange. Er legt großen Wert darauf, dass das Alte erhalten bleibt, und nur eine moderne Gestaltung erfährt. Beispielsweise wird nicht direkt etwas an eine sehr alte Wand gebaut. Aus Respekt vor der Baustruktur geht man etwas zurück wie in Raum 101, wo die mittelalterliche Wand zusätzlich durch Licht betont wird. Hier darf und soll alles so sein, wie es ist. Räume, Gäste, Mitarbeiter.“
Auch das Mobiliar ist individuell. Zahlreiche Sessel und Sofas sind eigens angefertigt. Regionale Handwerker und Unternehmen verwenden heimische Materialien wie Holz und Wollstoffe. „Die Stehlampen sind von Polka-Design. Eigens für und nur für uns gemacht. Sie sind nicht verkäuflich. Nur ein Stammgast hatte das Privileg, dass ihm eine Lampe nachgebaut worden ist“ verrät Iris Niederreiter. „Die Lampen sind mit Dirndlstoffen vom Salzburger Heimatwerk bezogen. Das Geschäft ist am Residenzplatz, ganz in der Nähe. Sie verkaufen alle traditionellen Stoffe, die es für diverse Trachten braucht“.
Drinnen wie Draußen
Die Umgebung nimmt immer Bezug zur Gestaltung der Zimmer. „Die herrschaftlicheren Räume sind alle dunkler und aus Eichenholz. Die Badezimmertüren sind Schiebetüren. Sie lassen sich wie ein Vorhang öffnen. Der Architekt assoziiert damit einen Bühnenvorhang. Der Gast betritt das Zimmer wie eine Bühne.“ Doch nicht nur der Blick zum Festspielhaus klingt an, denn schließlich zeigt sich auch die Getreidegasse von ihrer schönsten Seite: „Sie ist eine Gasse zum Einkaufen. Die Zimmer zu dieser Seite hinaus sind bürgerlicher. In vielen stehen Moroso-Sessel, mit Loden bezogen. Der Stoff aus dem in Salzburg die Umhänge, Mäntel und Hüte sind, die Übergangskleidung der Einheimischen traditionell ist.“
Die neue Salzburger Küche
Die Blaue Gans geht durch und durch souverän mit Tradition um. Der Gast betritt das Hotel über Steine, die vor langer Zeit in den Boden eingelassen wurden: Die ehemalige Kutscheinfahrt. Gleich nebenan laden vor allem kulinarische Gründe zum Verweilen im ältesten Gasthaus der Stadt ein. Denn das hoteleigene Restaurant hat sich der neuen Salzburger Küche verschrieben: „Wir bieten typisch österreichische Küche mit modernem mediterranem Einfluss. Die Gerichte sind leicht, auf hohem Niveau, mit handwerklichem Geschick zubereitet. Klassiker und saisonale Kreationen. Eine Besonderheit von uns: Wir verwenden besondere „Schnitte“ und verkaufen auch Innereien. Dem Trend, nachhaltig mit Ressourcen umzugehen, haben wir uns vor langer Zeit angeschlossen. Im Übrigen können nur noch wenige Innereien wie Kutteln, Nieren und Ganslherzen zubereiten. Wir schon.“
Kultur und Kulinarik im Weinarchiv
Im Restaurant der Blauen Gans treffen sich nicht nur die Salzburger, um unter jahrhundealtem Gewölbe, umgeben von originalen Wandmalereien und Vertäfelungen, zu speisen. An die Gaststube grenzt eine moderne Bar. Aber damit nicht genug. Die Blaue Gans trumpft in einem ehemaligen Jazz-Keller mit ihrem Weinarchiv auf. Glücklich sind diejenigen, die einen Abend in diesem besonderen Ambiente verbringen. Beispielsweise bei einer der Kultur- und Kulinarikveranstaltungen des Hauses. Oder, weil das Restaurant mal wieder sehr gut besucht ist: „Wenn es oben zu klein wird, gehen wir einfach runter. Im Keller gibt es weitere 50 Plätze. Hier steht auch unser großer Weinschrank, aus dem sich der Gast selbst bedienen darf. Die Gäste lieben das. Gerade bei Veranstaltungen wie „La Tavolata“: Essen im Family-Style, ab acht Leuten. Alles wird in kleinen Schüsseln serviert, jeder kann verkosten, was er möchte.“
In vielen Gerichten finden sich hauseigene Kräuter. Rund zwanzig verschiedene wachsen im Innenhof. Die Hochbeete erstrahlen des Nachts, dazwischen Bänke. Nebenan ein gläserner Besprechungsraum. Viel Raum für frische Gedanken und Kreativität.
Halten wir fest, die Blaue Gans in Salzburg eignet sich drinnen wie draußen für Kunst- und Kulturinteressierte, Kulinarikbegeisterte und Zeitreisende. Für Menschen, die das Schöne und Kreative lieben, Architektur und Design schätzen und jede Menge Lust auf Inspiration verspüren. Kurz gesagt: Die Blaue Gans macht Laune.