Den Haag eignet sich ideal für eine ein- oder mehrtägige Entdeckungsreise – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Malerische Stadtviertel, Cafés, Bars und Restaurants, vielfältige Kultur-, Sport- und Shoppingangebote sowie international renommierte Museen und politische Institutionen lassen keine Langeweile aufkommen. Ein besonderer Facettenreichtum, der diese idyllische, noble und zugleich königliche Stadt am Meer auszeichnet.

Tipps der Redaktion

Wer zwischen oder nach den Erkundungstouren an einem besonderen Ort in Den Haag entspannen und dabei einen einmaligen Blick vom Schlafzimmer bzw. von der eigenen Terrasse aus auf die Nordsee genießen möchte, dem empfehlen wir das Boutique Hotel De Pier Suites. Es liegt direkt auf dem Pier von Scheveningen und bietet insgesamt fünf Suiten sowie acht sogenannte Cabins, die zum „fern“ schauen und Träumen auf dem Meer einladen.

Den Haag bietet nicht nur auf seinen Straßen, sondern auch abseits des städtischen Treibens allerlei Geheimnisse und Geschichten, die erzählt werden wollen. Einer der besten Reiseführer von Den Haag ist unserer Meinung nach Remco Dorr, der jeden Winkel und nahezu jede Geschichte seiner Heimatstadt kennt und seinen Gästen eloquent näherbringt. Mehr Informationen und Buchungsmöglichkeiten bietet das hiesige Fremdenverkehrsbüro.

Einen Tag in Den Haag –
Friedensstadt und Regierungssitz der Niederlande

Es ist früh am Morgen. Koffer klappern schier endlose Gänge entlang. Lautsprecherdurchsagen im Sekundentakt. Stimmengewirr unzähliger Sprachen begleitet uns. Wir sind am internationalen Flughafen von Schiphol, Amsterdam in den Niederlanden angekommen – dem drittgrößten Flughafen Europas. Nach den Gepäckbändern ist es nicht mehr weit zu den Zügen. Sie fahren in regelmäßigen Abständen ein paar Etagen tiefer ein und strömen in alle Teile Hollands aus. Wir machen uns in die Südprovinz Hollands, genauer gesagt nach Den Haag auf, um die Friedensstadt einen Tag und eine Nacht kennenzulernen.

Etappe 1: Den Haag – klein, fein und vor allem international

Nach einer kurzen Bahnfahrt von rund 30 Minuten über flaches Land kommen wir in Den Haag Centraal, dem Hauptbahnhof der drittgrößten Stadt der Niederlande an. Von hier aus ist so gut wie jeder Stadtbezirk von „’s-Gravenhage“, wie Den Haag in der Amtssprache ausgesprochen wird, schnell und einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. So auch unsere erste Anlaufstelle: Das Boutique-Hotel The Carlton Ambassador im zentral gelegenen und grünen Stadtteil Willemspark. Seine 88 Zimmer sind elegant im skandinavischen Stil eingerichtet und markante orangefarbene Markisen setzen die Außenfassade in Szene. In dieser Gegend geht es gefühlt ruhig und beschaulich zu. Zahlreiche Flaggen ausländischer Vertretungen an herrschaftlichen Häusern der Jahrhundertwende zeugen von der politischen Bedeutsamkeit dieser Stadt. Zu den Botschaften in diesem Viertel gesellen sich weitere rund 160 global agierende Organisationen, die die Internationalität von Den Haag zusätzlich unterstreichen.


The Carlton Ambassador: Sophialaan 2, 2514 JP, NL-Den Haag


Etappe 2: Der Friedenspalast von Den Haag

Es zieht uns weiter, vorbei an steingewordenen Machtzentren verschiedener Länder, an turmhohen Statuen und kleinen Parks. Wir gehen durch Kastanienalleen und über kopfsteingepflasterte Straßen. Es sind nur wenige Gehminuten bis zum weltbekannten Friedenspalast, dem Sitz des Internationalen Gerichtshofs, des Ständigen Schiedshofes, der Haager Akademie für Völkerrecht und einer bedeutenden Völkerrechtsbibliothek. Der Palast ist ein Geschenk des früheren Stahl-Tycoons und Philanthropen Andrew Carnegie. Sein Vermächtnis gehört heute zu den am meisten fotografierten Gebäuden der Stadt. Zahlreiche Staaten haben Einrichtungs- und Kunstgegenstände als Ausdruck ihrer Friedensideale gestiftet. Ein Besuch des geschichtsträchtigen Neorenaissance-Gebäudes aus dem Jahr 1913 lohnt daher in jedem Fall und sollte unbedingt mit einer gebuchten Führung verbunden werden. Diese muss jedoch vorab angemeldet werden.


Friedenspalast: Carnegieplein 2, 2717 KJ, NL-Den Haag


Etappe 3: Panorama Mesdag – 360° Kunst des 19. Jahrhunderts

Unsere Tagestour sieht den nächsten Programmpunkt vor: das Panorama Mesdag. Dieses Museum ist ebenfalls fußläufig vom Friedenspalast aus erreichbar. Das Gebäude des berühmten kulturhistorischen Ortes macht von außen einen relativ unscheinbaren Eindruck. In seinem Innern präsentiert es jedoch wahre Schätze niederländischer Landschaftsmalerei der impressionistisch geprägten Haager Schule. Doch damit nicht genug. Denn ein monumentales 360°-Gemälde von Hendrik Willem Mesdag, dem Namensgeber des Museums, wartet im hinteren Bereich des Museums auf seine Entdeckung.

Mehrere seiner „regulären“ Gemälde sowie die weiterer Künstler der Haager Schule, lassen uns bereits im ersten Abschnitt des Museums Großes erahnen. Wir folgen einem Gang in einen abgedunkelten, hinteren Bereich des Gebäudes. Über eine kleine Wendeltreppe gelangen wir hinauf in den ersten Stock auf eine Empore, und damit unverhofft in die Dünenlandschaft von Scheveningen im Jahr 1881. Meeresrauschen und Möwenschreie schallen uns entgegen. Unser Blick richtet sich unweigerlich auf das zylinderförmige Monumentalwerk von 14 Meter Höhe und 120 Meter Breite, das uns komplett umgibt. Es zeigt in perfekter Präzision das damalige Leben im Fischerdorf, am Sandstrand und in den angrenzenden Dünen. In Kombination mit echtem Sand und verschiedenen Objekten der Zeit wirkt es absolut realistisch. Ein faszinierendes Spiel aus Perspektive und Details.

Es zählt zu den wenigen noch weltweit vorhandenen 360°-Kunstwerken aus dem 19. Jahrhundert. Zudem ist es das älteste gemalte Panoramabild der Welt, das sich noch an seinem ursprünglichen Standort befindet. Machen Sie sich also bereit für einen kunstgeschichtlichen Zeitsprung – es lohnt sich für Groß und Klein!


Panorama Mesdag: Zeestraat 65, 2518 AA, NL-Den Haag


Etappe 4 | 5: Shopping am Schloss, Bars und Live-Musik im Nachgang

Wer den Zeitsprung zurück ins Hier und Jetzt nicht unmittelbar nach Verlassen des Museums wagen will, der kann anschließend dem nahegelegenen Schlossviertel beziehungsweise Hofkwartier einen Besuch abstatten. Hier befindet sich eine der Shopping-Meilen von Den Haag, unweit des Königspalastes Noordeinde. Nur einen Steinwurf sozusagen vom Büro von König Willem-Alexander und seiner Frau Königin Máxima entfernt, erwarten die Besucher kleine, verwinkelte Gassen, geschmückt mit einer Vielzahl von Blumen und bunten Fahnen. Alte Backsteingebäude und Treppengiebel erinnern an vergangene Zeiten. Individuelle Modeboutiquen, Kunstgalerien und Antiquitätenläden, die auch auf bekennende Shoppingmuffel eine gewisse Faszination ausüben, laden zu einem ausführlichen Einkaufsbummel ein.

Die vielen gewonnenen Eindrücke lassen uns anschließend nach ein paar Drinks, kleinen Snacks, und wenn möglich, etwas Live-Musik dursten. Alles zusammen findet sich auf dem Grote Markt, dem Großen Markt der Stadt. Hier pulsiert den ganzen Tag, aber insbesondere abends und nachts das Leben. Verschiedene Cafés, Restaurants und Pubs reihen sich vor Ort aneinander, während ihre Mitte je nach Saison von einer Freiluftbühne bestimmt wird, auf der regelmäßig unterschiedliche Bands und andere Künstler ihr Können zum Besten geben. Wir haben Glück und finden noch einen Tisch mit Blick auf die Open-Air-Kunst. Die Empfehlung des Tages: Einheimisches Kompaan Bier und dazu sogenannte „Bitterballen“, frittierte Bällchen aus Rindfleischragout. Ein idealer Start in den bevorstehenden Abend.


Hofkwartier: Molenstraat, 2513 BH, NL-Den Haag

Grote Markt: Grote Markt, 2511 BG, NL-Den Haag


Etappe 6 | 7: Scheveningen, mit der Tram zum Strand

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel steigen wir in die Tram in Richtung Scheveningen. Kaum eine Viertelstunde später ist das ehemalige Fischerdorf bereits erreicht. Heute ist es Teil von Den Haag und als Naherholungsgebiet bei seinen Einwohnern wie Touristen sehr beliebt. Dieser Stadtteil bietet unter anderem das größte und mittlerweile 200 Jahre alte Strandbad der Niederlande. Auf dem frisch renovierten und teilweise überdachten Pier können Besucher flanieren und den Sonnenuntergang beobachten, ja sogar Riesenrad fahren. Die langen Sandstrände sind ideal, um Sonne zu tanken, Sport zu treiben oder Spaziergänge am Meer zu unternehmen. Die umliegenden Dünen sind hingegen ideale Ruhepole und Rückzugsorte für Naturliebhaber.

Für entspannte Tage und Abende in Strandnähe, mit lässiger Elektromusik und feinen Drinks, lässt es sich in einem der vielen Beachclubs wie dem Peukie besonders gut aushalten. Etwas familienfreundlicher geht es ganzjährig im ersten permanenten Strandrestaurant von Scheveningen, dem De Waterreus zu. Weitaus gediegener ist dafür ein Gaumenschmaus auf der Terrasse oder im Restaurant des ehemaligen Kurhauses an der neugestalteten Promenade, das heute als Grand Hotel von früherem Glanz eines mondänen Badeortes im 19. Jahrhundert zeugt.

Unser letzter Stopp ist jedoch ganz anderer Natur und ein wahres kulinarisches Highlight: das Waterproef Restaurant im Herzen des Yachthafens von Scheveningen. Dieses durchdesignte Hafenlokal gehört zu den besten Restaurants von Den Haag. Die renommierte Feinschmecker-Bibel Guide Michelin empfahl es bereits als „Juwel am Kai“. Das Waterproef kombiniert eine moderne französische Küche mit asiatischen und mediterranen Einflüssen, eine umfangreiche Weinkarte sowie einen lockeren Service vor traumhafter Kulisse. Wir meinen: Unbedingt ausprobieren!


Peukie Beachclub: Scheveningen Strand, Strand-Noord 37/38, 2586 ZZ, NL-Den Haag

Strandrestaurant De Waterreus: Strandweg 3A, 2586 JK, NL-Den Haag

Grand Hotel Amrâth Kurhaus: Gevers Deynootplein 30, 2586 CK, NL-Den Haag

Waterproef Restaurant: Dr. Lelykade 25, 2583 CL, NL-Den Haag


Einen Tag in Den Haag – Unser Fazit

Mit ihren rund 526.000 Einwohnern aus 180 Nationen ist Den Haag die drittgrößte Stadt Hollands. In ihrer Struktur gleicht sie jedoch eher einem gemütlichen, historischen Dorf mit langen Sandstränden an seiner Küste. Zwischen Zentrum und den rund sechs Kilometer entfernten Strandpavillons von Scheveningen, finden sich unter anderem viele kleine, individuelle Boutiquen, die allesamt zum Shoppen animieren. Darüber hinaus ist Den Haag bekannt für seine international renommierten Museen und Kunstausstellungen, die zu jeder Jahreszeit sehenswert sind. Auch kulinarisch ist das Angebot so vielfältig und international wie seine Bewohner. Den Haag ist insofern eine perfekte Alternative zu der meist überlaufenden Metropole Amsterdam. Daher verwundert es nicht, das die Den Haager sich keineswegs vor ihren Landsleuten aus der Hauptstadt verstecken. Ganz im Gegenteil: Sie sind stolz darauf, wer sie sind und wo sie herkommen. Und genau das wird aktuell beim „Feest aan Zee“ gleich ein ganzes Jahr lang gefeiert. Die Freundlickeit und Gelassenheit der Menschen ist ansteckend und ermuntert zusätzlich, diese Stadt regelmäßig zu besuchen.